(Warum) Hat es keine großartigen Frauen* gegeben? Über die Gendergap in der Dresdner Erinnerungskultur

Das Frauen*stadtarchiv Dresden beschäftigt sich 2023/24 im Rahmen des Projekts „Auf die Straßen(schilder), fertig, los! Frauen* im Dresdner Stadtbild“ mit dem Mangel der Repräsentation von Frauen* und deren Wirken im Dresdner Stadtbild. Dabei geht es nicht nur um Straßennamen, Benennung von Institutionen oder Widmung von Denkmälern sowie Gedenktafeln, sondern auch um eine kritische Auseinandersetzung mit den Prozessen und gesellschaftlichen Mustern dahinter. Der Titel dieser Gesprächsrunde „(Warum) Hat es keine großartigen Frauen* gegeben?“ stellt mit bewusster Doppeldeutigkeit die erste Frage zur Diskussion. Wie kann es sein, dass nur rund 3% der Dresdner Straßen einer Frau* gewidmet sind und kein einziges Institutsgebäude der TU Dresden? Gab es keine großartigen Frauen*? Hier können wir vom Frauen*stadtarchiv Dresden vorweggreifen und sagen: Natürlich! Aber warum sind sie unbekannt und bis heute unterrepräsentiert? Wie wird überhaupt entschieden, wer gewürdigt wird und (warum) fallen Frauen* häufig durchs Raster? Wir, die Projektkoordinatorinnen des Frauen*stadtarchiv Dresden wollen mit Dr. Claudia Quiring, Kustodin für Baugeschichte und Stadtentwicklung des Stadtmuseum Dresden, und Dr. Yvonne Wagner, Kuratorin der Gemäldegalerie Alte Meister der SKD und jüngst der Ausstellung „Aus dem Schatten. Künstlerinnen vom 16. bis zum 18. Jahrhundert“, über diese und weitere Aspekte ins Gespräch kommen – und uns darüber austauschen, wie wir die Gendergap (Geschlechterungleichheit) in unserer Erinnerungskultur schließen können. Alle Interessierten der Stadtgeschichte, Frauen*geschichte sowie Geschlechterforschung sind herzlich eingeladen, dem Podiumsgespräch zu folgen und sich zum Abschluss mit eigenen Erfahrungen und Impulsen einzubringen oder Fragen zu stellen.

* Das „Gendersternchen“ macht auf die Konstruiertheit von Geschlecht aufmerksam. In diesem Fall verweist das Sternchen ähnlich wie eine Fußnote darauf, dass wir hier generell von Frauen und weiblich gelesenen Personen sprechen.

Referentinnen*: Friederike Berger und Sarah Thomas vom Frauen*stadtarchiv Dresden zusammen mit Dr. Claudia Quiring (Stadtmuseum Dresden), Dr. Yvonne Wagner (Staatliche Kunstsammlungen Dresden)