2023 Ingeborg Geißler – Leben und Werk einer Dresdner Künstlerin

Dürfen wir vorstellen? Ingeborg Geißler!

Wir freuen uns, dass wir für das Jahr 2023 ein neues Projekt haben, das durch das Digitale Deutsche Frauenarchiv gefördert wird: „Ingeborg Geißler – Leben und Werk einer Dresdner Künstlerin“

Das Projekt soll sich auf den Nachlass der Dresdner Künstlerin Ingeborg Geißler (1941–2020) fokussieren: Ingeborg Geißler, 1941 in Dresden geboren, studierte in Heiligendamm Angewandte Kunst. Sie wurde Mitglied im Verband Bildender Künstler und arbeitete vor allem als Grafikdesignerin im Bereich Plakat und Verpackung. Auch schuf sie filigran mit Schnurumwicklung gestaltete Ostereier, von denen das F*SA einige besitzt. Einen bekannten Beitrag leistete Geißler zur christlichen Friedensbewegung in der DDR, auch wenn sie dafür bis dato keine Anerkennung fand: Sie setzte in den 1980er-Jahren das Symbol „Schwerter zu Pflugscharen“ um, das als runder Aufnäher große Beliebtheit erlangte.

Die Erkenntnisse, die wir mit Hilfe der Sichtung der Archivalien über Leben und Werk der studierten Grafikdesignerin gewinnen, sollen in einem Essay gebündelt und im Zusammenhang mit der Künstlerinnen*geschichte reflektiert werden. Das Projekt würde sich somit an das Essay „Bildende Künstlerinnen im Deutschen Kaiserreich“ von Dr. Maria Derenda anschließen. Zunächst bis 1919 von akademischen Zugängen ausgeschlossen, wurden Künstlerinnen* damals bis weit ins 20. Jh. hinein in „weibliche*“, weniger renommierte Metiers wie Tierdarstellungen oder in die (textile) Angewandte Kunst verdrängt und dadurch von der lange Zeit männlich* dominierten Kunstgeschichte nicht beachtet. Auch sind Künstlerinnen* der DDR nach wie vor kaum sichtbar geworden. Noch dazu blieben viele Künstlerinnen* (wie nebenbei bemerkt auch queere Personen), wie Ingeborg Geißler, unverheiratet und kinderlos, weswegen häufig niemand den Nachlass verwaltet. So gingen und gehen zahlreiche Vermächtnisse von Frauen* verloren. Daher sehen wir uns als F*SA in der Verantwortung, Ingeborg Geißlers Lebenswerk aufzuarbeiten, Aufmerksamkeit darauf zu lenken und nicht zuletzt für weiterführende Forschung zugänglich zu machen über Digitalisate sowie ein Akteurinnen*essay und -profil.