Regelschmerzen sind normal? Die Gender Data Gap in der Frauen*gesundheit
Die britische Psychologin und Autorin Robyn Stein DeLuca sagte 2017 in einem Interview: „Wir Frauen haben das Konzept zu sehr verinnerlicht, dass der weibliche Körper fehlerhaft ist.“ Schmerzen vor und während der Menstruation? Das gilt in unserer Gesellschaft als gegeben, sodass sie kaum Anlass für den Besuch einer gynäkologischen Praxis sind. Wenn doch, berichten viele Patientinnen* von nicht hilfreichen bis demütigenden Erfahrungen. Wenn genauer untersucht wird, erfolgt selten eine umfassende Aufklärung. Dabei können Menstruationsbeschwerden unterschiedliche Gründe haben − und behandelbar sein. Aber Erkrankungen, die mit Schmerzen assoziiert werden, wie PCOS und Endometriose, sind schlecht erforscht und bis zur Diagnose kann es dauern. Und dann? Auch nach einer Diagnose bleibt es schwierig, denn die Daten- und Studienlage ist schlecht. Das Phänomen hat bereits einen Namen: Gender Data Gap (Geschlechter-Datenlücke).
Das Frauenstadtarchiv Dresden lädt ein, gemeinsam mit Anne Dschietzig (FMGZ MEDEA e.V.) und Kathrin Weinel (Endometriose Dialog e.V.) über diese Datenlücke zu sprechen − anhand von Beispielen aus der Frauen*gesundheit und konkret zu Regelschmerzen. Wir wollen proaktiv fragen: Wie können wir trotz alledem Hilfe bekommen? Und was können wir selber tun, um verlässliche Informationen zu finden und uns selbst zu helfen?
Referent*innen: Anne Dschietzig (Psychologin und Heilpraktikerin beim Frauen- und Mädchengesundheitszentrum Medea e.V.) und Kathrin Weinel (stellvertretende Vorsitzende der Endometriose Dialog e.V.)
Datum: Sa 11.12.21
Ort: digital
Flyer zum Vortrag (PDF)