Dr. Frieda Fromm-Reichmann

Dr. Frieda Fromm-Reichmann war Ärztin.

Sie wurde als älteste Tochter einer jüdischen Bankiersfamilie geboren, ihre Tante mütterlicherseits war die Sozialreformerin Helene Simon. Ihre Eltern waren Alfred Reichmann und Klara Sara Reichmann (geborene Simon). Da diese keine Söhne hatten, erlaubten sie ihrer Ältesten mehr, als andere jüdisch-orthodoxe Frauen zu jener Zeit durften. Ihr Vater ermutigte sie, Medizin zu studieren. Scheinbar hatte Frieda bereits als Kind eine Art „protektive Haltung“ geübt, welche bei ihr später als Therapeutin wieder durchschien.

Ihr Staatsexamen und die Promotion zum Dr. med. bestand sie in Königsberg 1913, ihre Approbation erhielt sie 1914. Anschließend arbeitete sie an der Uni-Nervenklinik Königsberg 1914 – 1918, in Frankfurt/M. 1918 – 1920, danach in Dresden im Privatsanatorium Weißer Hirsch bis 1923. Später praktizierte sie in Berlin und Heidelberg. Während des Ersten Weltkrieges behandelte sie als Assistentin des Neurologen und Psychiaters Kurt Goldstein an der Nervenklinik der Universität Frankfurt am Main in verschiedenen Lazaretten gehirnverletzte deutsche Soldaten. Dies war eine Position, welche eine Frau zu dieser Zeit formal nie genehmigt bekommen hätte – die preußische Armee beschäftigte keine Frauen. Sie wurde deshalb als inoffizielle Leitung an der Klinik angestellt und von der Universität bezahlt.2

Sie war seit 1926 verheiratet mit dem Psychoanalytiker Erich Fromm. 1931 kam es zur Trennung, die Ehe wurde 1942 in den USA geschieden.2
1929 gründeten sie gemeinsam das Frankfurter Institut für Psychoanalyse.
Ihre Emigration führte Frieda fromm-Reichmann 1933 über Straßburg und Palästina in die USA.
1943 gründete sie mit Harry Stack Sullivan, Erich Fromm, Clara Thompson und Janet Rioch das William Alanson White Institute of Psychiatry, Psychoanalysis and Psychology. Sie lehrte an der Washington School of Psychiatry und arbeitete als Director of Psychotherapy in Chestnut Lodge bis zu ihrem Tode2. Zahlreiche Schriften zur Nervenheilkunde und Psychoanalyse stammen von ihr.

Fromm-Reichmann galt mit ihrem Ansatz der Intensiven Psychotherapie im Bereich der Behandlung von Menschen mit Schizophrenie als eine Pionierin.1

Eine ihrer Patient*innen, Joanne Greenberg veröffentlichte (unter dem Pseud. Hannah Green) eine Biographie mit dem Titel „Ich hab dir nie einen Rosengarten versprochen. Bericht einer Heilung“, für dessen Figur „Dr. Fried“ Frieda Fromm-Reichmann als Vorbild diente.

 

Franziska Romana Koch

Franziska Romana Koch, geb. Giwranek, war ursprünglich Tänzerin, dann Schauspielerin und Gesangsstudium, kreierte 1774 die Titelrolle in Schweitzers Oper „Alceste“, der ersten ernsten Oper mit deutschem Text, das Libretto stammt von Wieland. Wieland feierte die Sängerin in einem Gedicht „An Madame Koch“.1,2

Koch, Tochter des Komponisten Antonín Jiránek, gab ihr Debüt als Tänzerin 1765 in der Gesellschaft Heinrich Gottfried Kochs. Sie heiratete 1766 den Ballettmeister Friedrich Karl Koch und wandte sich ab 1769 dem Schauspiel und der Operette zu. Mit ihrem Mann ging sie 1771 nach Weimar, wo sie Gesangsunterricht von Anton Schweitzer erhielt und am Hoftheater engagiert war. In Weimar komponierte Schweitzer für Koch seine Oper Alceste. Das Libretto verfasste Christoph Martin Wieland. Die Darstellung der Alceste durch Koch bei der Uraufführung des Stücks am 16. Februar 1773 begeisterte Wieland so sehr, dass er sie in seinem Gedicht An Madam Koch feierte. Herzogin Anna Amalia, die Koch feindlich gegenüberstand, missbilligte die Oper und verbot Wieland in der Folge, weiterhin lyrisch tätig zu sein.

Nach einem Theaterbrand in Weimar und darauffolgender Aufhebung des Theaters 1774 ging Koch 1775 nach Gotha, wo sie an der neugegründeten Hofbühne engagiert wurde. Koch spielte in Gotha „das gesammte Fach der ersten Partien in der Oper und die ersten Liebhaberinnen im Schauspiel“ und der Komponist Georg Anton Benda schrieb 1776 seine Oper Romeo und Julie für sie. Im Jahr 1777 verließ Koch Gotha und wurde Mitglied der Bondini’schen Gesellschaft in Leipzig, wo sie bis 1782 als Sängerin und bis zu ihrem Weggang von der Bühne 1787 als Schauspielerin aktiv war.

Koch wurde von Zeitgenossen für ihre „herrliche Figur, eine eben so volle wie wohlklingende Stimme und außergewöhnliche Grazie“ gerühmt. Die Galerie von teutschen Schauspielern hob zudem ihre „vorteilhafte Bildung“ und „einnehmende Miene“ hervor.

Kochs Schwester Karoline Krüger (1753–1831) war ebenfalls Schauspielerin, durch deren Heirat mit Karl Friedrich Krüger war sie dessen Schwägerin. Kochs Tochter Sofie Friederike Krickeberg (1770–1842), verheiratet mit Schauspieler Karl Ludwig Krickeberg († 1818), war als Schauspielerin und Schriftstellerin erfolgreich. Auch zwei weitere Töchter, Sophie Koch (* 1781) und Marianne Koch (* 1783), wurden Schauspielerinnen. Ihre Nichte war die früh verstorbene Schauspielerin Anna Feodorowna Krüger (1792–1814).3

Franziska Amalie Richter

Franziska Amalie Richter, geb. Kirchbach, war Heimbürgin in der Wilsdruffer Amtsgemeinde, verpflichtet 1814, Klage wider dieselbe 1824, entlassen 1824.

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Annemarie Reinhard

Annemarie Reinhard war Schriftstellerin. Die gelernte Damenschneiderin trat 1948 der SED bei. Sie schloss Freundschaft mit Auguste Lazar. Verheiratet war sie mit dem Schriftsteller Götz Gode. 1956 wurde sie Mitglied im Vorstand des Schriftstellerverbandes der DDR und Vorsitzende des Bezirksverbandes Dresden. Sie wohnte auf der Cunewalder Str. 11. Nach ihr wurde die DFD-Gruppe 143 benannt.