Frida Schanz

Frida Schanz war Jugendbuchautorin, Herausgeberin und Lehrerin. Die Tochter des Dichterpaares Julius und Pauline Schanz legte ihre Staatsprüfung in Dresden ab und wurde dann Lehrerin in Böhmen. Schanz reiste unter anderem nach Odessa und Venedig.

Schanz reiste unter anderem nach Odessa und Venedig. 1885 heiratete sie in Leipzig den Schriftsteller Ludwig Soyaux (1846–1905), der auch Redakteur der Zeitschrift Daheim war. In dieser Funktion verhalf sie manchen jungen Frauen zu ersten Veröffentlichungen, was seinerzeit noch unüblich war.

Ab 1891 lebte sie in Berlin. 1905 verstarb ihr Ehemann. Sie gab von 1895-1904 den Almanach „Junge Mädchen“ und bis 1905 das Jahrbuch „Kinderlust“ heraus. Sie arbeitete in der Redaktion der Zeitschrift „Daheim“ und war Lektorin bei „Velhagen und Klasings Monatsheften“.

Frieda Schanz gehörte zu den beliebtesten Kinder- und Jugendbuchautorinnen vor dem Ersten Weltkrieg.1

 

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Friderike Wilhelmine Hartwig

Friederike Wilhelmine Hartwig war Sängerin (heroisches Fach). Die Tochter eines Schauspielerehepaares debütierte mit 14 Jahren und heiratete mit 16. Sie gehörte der Schuchschen, dann der Secondaschen Gesellschaft an, spielte in Rostock, Schwerin, Bremen, Hannover und 1796 in Dresden. Sie war die Johanna in der Uraufführung von Schillers „Jungfrau von Orleans“ am 11.9.1801. 1814 wurde sie am neugegründeten Staatstheater engagiert und von Vitzthum an die Deutsche Oper des Hoftheaters übernommen.1

Franziska Romana Koch

Franziska Romana Koch, geb. Giwranek, war ursprünglich Tänzerin, dann Schauspielerin und Gesangsstudium, kreierte 1774 die Titelrolle in Schweitzers Oper „Alceste“, der ersten ernsten Oper mit deutschem Text, das Libretto stammt von Wieland. Wieland feierte die Sängerin in einem Gedicht „An Madame Koch“.1,2

Koch, Tochter des Komponisten Antonín Jiránek, gab ihr Debüt als Tänzerin 1765 in der Gesellschaft Heinrich Gottfried Kochs. Sie heiratete 1766 den Ballettmeister Friedrich Karl Koch und wandte sich ab 1769 dem Schauspiel und der Operette zu. Mit ihrem Mann ging sie 1771 nach Weimar, wo sie Gesangsunterricht von Anton Schweitzer erhielt und am Hoftheater engagiert war. In Weimar komponierte Schweitzer für Koch seine Oper Alceste. Das Libretto verfasste Christoph Martin Wieland. Die Darstellung der Alceste durch Koch bei der Uraufführung des Stücks am 16. Februar 1773 begeisterte Wieland so sehr, dass er sie in seinem Gedicht An Madam Koch feierte. Herzogin Anna Amalia, die Koch feindlich gegenüberstand, missbilligte die Oper und verbot Wieland in der Folge, weiterhin lyrisch tätig zu sein.

Nach einem Theaterbrand in Weimar und darauffolgender Aufhebung des Theaters 1774 ging Koch 1775 nach Gotha, wo sie an der neugegründeten Hofbühne engagiert wurde. Koch spielte in Gotha „das gesammte Fach der ersten Partien in der Oper und die ersten Liebhaberinnen im Schauspiel“ und der Komponist Georg Anton Benda schrieb 1776 seine Oper Romeo und Julie für sie. Im Jahr 1777 verließ Koch Gotha und wurde Mitglied der Bondini’schen Gesellschaft in Leipzig, wo sie bis 1782 als Sängerin und bis zu ihrem Weggang von der Bühne 1787 als Schauspielerin aktiv war.

Koch wurde von Zeitgenossen für ihre „herrliche Figur, eine eben so volle wie wohlklingende Stimme und außergewöhnliche Grazie“ gerühmt. Die Galerie von teutschen Schauspielern hob zudem ihre „vorteilhafte Bildung“ und „einnehmende Miene“ hervor.

Kochs Schwester Karoline Krüger (1753–1831) war ebenfalls Schauspielerin, durch deren Heirat mit Karl Friedrich Krüger war sie dessen Schwägerin. Kochs Tochter Sofie Friederike Krickeberg (1770–1842), verheiratet mit Schauspieler Karl Ludwig Krickeberg († 1818), war als Schauspielerin und Schriftstellerin erfolgreich. Auch zwei weitere Töchter, Sophie Koch (* 1781) und Marianne Koch (* 1783), wurden Schauspielerinnen. Ihre Nichte war die früh verstorbene Schauspielerin Anna Feodorowna Krüger (1792–1814).3

Franziska Berg

Franziska Berg war Schauspielerin (Hofschauspielerin), zuerst im Liebhaberinnen-, später im Charakterfach (Heldenmutter: Lady Macbeth, Königin Elisabeth). 1829 wurde sie in Würzburg engagiert, 1831 als Nachfolgerin für Julie Gley-Rettich am Dresdner Hoftheater. 1841 spielte sie bei der Einweihung der ersten Semperoper Leonore im Tasso. 1850 wohnte sie auf der Marienstr. 29. III. Etage. 1889 nahm sie Abschied von der Bühne.

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Francesca Cuzzoni

Francesca Cuzzoni, verheiratete Sandoni (eigtl. Paula Francisca Geltruda Antonia Cuzzoni; getauft am 2. April 1696 in Parma; † 19. Juni 1778 in Bologna) war eine berühmte italienische Opernsängerin (Sopran). Nach ihrem Geburtsort wurde sie auch la Parmeggiana genannt.

Sie ist besonders bekannt für ihre Mitwirkung in Opern von Georg Friedrich Händel, der für sie elf Partien komponierte, darunter Cleopatra in Giulio Cesare, die Titelpartie in Rodelinda und Asteria in Tamerlano.

Mit 18 Jahren gab sie 1714 im Kleinen Hoftheater in Parma ihr Debüt in der Oper La virtù coronata o il Re Ferdinando von Bernardo Sabadini. Dort trat sie gemeinsam mit Santa Stella und mit Margherita Durastanti auf. Mit letzterer, für die Georg Friedrich Händel bereits in Rom und Venedig verschiedene Werke geschrieben hatte, sollte Cuzzoni 1723 in London zeitweise wieder auf der Bühne stehen. Ihren nächsten bekannten Auftritt hatte sie 1716 wiederum in Parma in Emanuele d’Astorgas Dafni.

In den folgenden Jahren sang sie an nahezu allen bekannten Opernhäusern Norditaliens (Bologna, Genua, Florenz, Reggio, Mailand, Mantua, Turin) und stieg schon früh zur gefeierten Primadonna auf. Im Jahre 1717 wurde sie Kammersängerin der Granprincipessa Violante Beatrix von Bayern, einer Tochter des bayrischen Kurfürsten und Witwe des Erbgroßherzogs der Toskana Ferdinando de’Medici. Im selben Jahr sang die Cuzzoni im Teatro Formagliari in Bologna in der Uraufführung von Orlandinis La Merope (24. Oktober 1717) neben der Altistin Vittoria Tesi.

Im Frühling 1718 war sie zurück in Italien und trat in Florenz am Teatro della Pergola in der Premiere von Vivaldis Oper Scanderbeg auf.

Im November desselben Jahres debütierte sie in Venedig am prestigeträchtigen Teatro San Giovanni Grisostomo in der Rolle der Dalinda in der Oper Ariodante von Carlo Francesco Pollarolo. Dabei sang sie zum ersten Mal an der Seite von Faustina Bordoni, die noch häufiger ihre Bühnenpartnerin sein sollte, auch später in London. Der Skandal um die Rival Queens wurde mehrfach literarisch-satirisch aufgegriffen, so von John Arbuthnot, von Henry Carey und auch in John Gays und Pepuschs berühmt-berüchtigter Beggar’s Opera.

Im September 1719 war sie in Dresden und gehörte zusammen mit dem Altkastraten Senesino und Margherita Durastanti zu den Sängern, die in Antonio Lottis Opern Giove in Argo und Teofane auftraten.Wahrscheinlich hörte sie bei dieser Gelegenheit Georg Friedrich Händel, der gerade auf der Suche nach Sängern im Elbflorenz weilte.

Ende 1719 und 1720 war sie wieder am San Giovanni Grisostomo in Venedig, wo sie mehrmals mit Faustina Bordoni auf der Bühne stand, und zwar in Orlandinis Ifigenia in Tauride (UA: 21. Januar 1719), in Antonio Pollarolos Lucio Papirio dittatore (UA: 26. Dezember 1720) und als Poppea in Orlandinis Nerone (UA: 11. Februar 1721).
Am selben Theater sang Francesca Cuzzoni in den folgenden Jahren auch mehrfach neben Vittoria Tesi und dem berühmten Kastraten Antonio Bernacchi (der auch einer von Händels Sängern war), u. a. in der Titelrolle der Plautilla von Antonio Pollarolo (UA: 22. November 1721).

Auf der Londoner Bühne debütierte sie am 12. Januar 1723 als Teofane in einer Wiederaufnahme von Händels Ottone, neben dem gefeierten Senesino als primo uomo.

In den folgenden Jahren bis 1726 sang Francesca Cuzzoni mit Senesino als Partner die weiblichen Hauptrollen in Händels Opern Flavio (1723), Giulio Cesare, Tamerlano (1724), Rodelinda (1725) und Scipione (1726). Den wohl größten Erfolg feierte sie als Cleopatra in Giulio Cesare, wo sie und Senesino „unbeschreiblich glänzten“ (Brief von Friedrich von Fabrice, 10. März 1724). Außerdem trat sie in diversen Opern von Attilio Ariosti und Giovanni Bononcini auf (siehe unten Rollenliste).

In der Spielpause nach Ende der Spielzeit 1723/1724 gab sie zusammen mit anderen Musikern der Royal Academy of Music unter Leitung von Giovanni Bononcini ein Gastspiel in Paris und bekam vom französischen König Ludwig XV., als sie bei ihm auf Schloss Fontainebleau in einer Messe gesungen hatte, ein mit Diamanten besetztes Bildnis des Herrschers.

Dort setzte sie ihre Karriere erfolgreich an den oberitalienischen Opernhäusern in Venedig, Modena und Bologna fort. Zwar trat sie noch mehrfach in derselben Stadt wie Faustina Bordoni auf, aber nie wieder zur gleichen Zeit am selben Theater Allerdings ließ sich Faustinas Mann, der bedeutende Komponist Johann Adolph Hasse durch die Feindschaft (?) der beiden Frauen nicht davon abbringen, die Cuzzoni in mehreren seiner Opern als Primadonna einzusetzen. So sang sie beispielsweise am 11. Februar 1730 am Teatro San Giovanni Grisostomo in Venedig in der erfolgreichen Uraufführung von Hasses Artaserse neben Nicolino (Nicola Grimaldi) und dem berühmten Farinelli.Weitere Auftritte mit Farinelli hatte sie in Venedig in der Oper Idaspe von Riccardo Broschi, dem Bruder Farinellis (UA: 25. Januar 1730), und in Piacenza als Elvira in Geminiano Giacomellis Scipione in Cartagine nuova (Frühling 1730); bei der letzteren Produktion wirkte auch der Mezzosopranist Giovanni Carestini mit, der später als Nachfolger Senesinos zu Händels neuen Sängern in London gehörte.

Im Herbst 1730 war die Cuzzoni im süditalienischen Neapel, wo sie am Teatro San Bartolomeo die Fulvia in Hasses Ezio und die Titelrolle in der Oper Artemisia von Domenico Natale Sarro sang (UA: 7. Januar 1731)
Ein weiterer Glanzpunkt ihrer Laufbahn war im Frühling 1731 in Bologna die Aufführung des Farnace von Giovanni Porta, wo sie wieder in einem Star-Ensemble mit Farinelli, Vittoria Tesi und Antonio Bernacchi auftrat.

Wichtige Etappen ihrer italienischen Laufbahn waren außerdem im Jahr 1732 in Venedig die Titelrolle in Orlandinis Ifigenia in Aulide (UA: 4. Februar 1732 im San Giovanni Grisostomo) und die Rolle der Aglatida an der Seite von Caffarelli in Hasses Euristeo am Teatro San Samuele.

Im Jahr 1734 kehrte die Cuzzoni noch einmal nach London zurück, um in der mit Händels zweiter Opernakademie konkurrierenden Adelsoper mitzuwirken. Dabei sang sie wieder zusammen mit Senesino in der Uraufführung von Nicola Porporas Oper Enea nel Lazio (11. Mai 1734, Lincoln’s Inn Fields). Am 29. Oktober 1734 war die Cuzzoni dann Farinellis Partnerin in dessen spektakulärem Londoner Debüt in einer von seinem Bruder Riccardo bearbeiteten Fassung des bereits erwähnten Artaserse von Hasse. Farinelli und Senesino blieben auch in den folgenden Produktionen ihre Bühnenpartner, vor allem in einigen anderen Werken von Porpora: Polifemo (1. Februar 1735), Ifigenia in Aulide (3. Mai 1735), wo sie die Titelrolle kreierte, und Mitridate (2. Fassung; 24. Januar 1736). In der gleichen Konstellation sang sie auch in der Oper Adriano in Siria von Francesco Maria Veracini (25. November 1735).

Im Jahr 1734 kehrte die Cuzzoni noch einmal nach London zurück, um in der mit Händels zweiter Opernakademie konkurrierenden Adelsoper mitzuwirken. Dabei sang sie wieder zusammen mit Senesino in der Uraufführung von Nicola Porporas Oper Enea nel Lazio (11. Mai 1734, Lincoln’s Inn Fields). Am 29. Oktober 1734 war die Cuzzoni dann Farinellis Partnerin in dessen spektakulärem Londoner Debüt in einer von seinem Bruder Riccardo bearbeiteten Fassung des bereits erwähnten Artaserse von Hasse. Farinelli und Senesino blieben auch in den folgenden Produktionen ihre Bühnenpartner, vor allem in einigen anderen Werken von Porpora: Polifemo (1. Februar 1735), Ifigenia in Aulide (3. Mai 1735), wo sie die Titelrolle kreierte, und Mitridate (2. Fassung; 24. Januar 1736). In der gleichen Konstellation sang sie auch in der Oper Adriano in Siria von Francesco Maria Veracini (25. November 1735).1

Felicita Sartori-Hoffmann

Felicita Sartori-Hoffmann war Meisterschülerin Rosalba Carrieras, sie porträtierte den Komponisten Hasse. 1741 kam sie als Hofmalerin nach Dresden. Ihr Bruder, der Abbé Sartorius, wurde von Rosalba Carriera porträtiert. Bei ihrer Heirat mit dem viel älteren sächsischen Hofrat Hoffmann erregte der Abbé wegen seiner Protesthaltung das Missfallen der Dresdner.

Sartori wurde in Pordenone als Tochter eines Notars geboren. Ihr Onkel war Antonio dall’Agata, ein Kupferstecher in Gorizia, und er war ihr erster Lehrer. Er war es auch, der ihr vermittelte, in das Atelier von Rosalba Carriera einzutreten, und sie zog um 1728 nach Venedig. Carriera befand sich auf dem Höhepunkt ihrer Popularität, und es wird angenommen, dass Sartori zusammen mit ihren Schwestern Kopien ihrer Werke zum Verkauf anbot. Sartori blieb ihrem Lehrer treu, aber um 1741 wurde sie von Franz Joseph von Hoffmann, dem Rat Augusts III. nach Dresden eingeladen. Im folgenden Jahr heiratete sie ihn. Er starb 1749, und es ist unklar, wo sie sich danach aufhielt. Einige behaupten, sie habe wieder geheiratet und sei nach Bamberg gezogen, während andere behaupten, sie sei 1753 noch in Dreden gewesen und dort 1760 gestorben. Die überlieferten Werke, die von ihr stammen, sind offenbar allesamt Miniaturen, meist nach bekannten Werken von Carriera; es ist auch überliefert, dass sie einige Kopien in Öl anfertigte. Ein früher Biograph merkt an, dass sie Pastellmalerei lernte, bevor sie sich auf Miniaturen spezialisierte, und das Ausmaß ihrer Arbeit in diesem Medium ist unklar, obwohl es wahrscheinlich ist, dass einige der erhaltenen Kopien in Pastell von Carrieras Werken von ihr stammen könnten. In Dresden sind etwa 19 Miniaturen erhalten, die alle aus ihrer Zeit in dieser Stadt stammen.[1] Ein Porträt Sartoris von ihrem Lehrer befindet sich in den Uffizien.1

Faustina Bordoni Hasse

Faustina Hasse-Bordoni, genannt La nuova sirena, Tochter des Paolo Bordoni, war eine italienische Opernsängerin (Mezzosopran) und Musikkritikerin.1

Ihren erster Auftritt hatte sie mit 19 Jahren. Es folgten Engagements in Florenz, Venedig, Bologna, München und Wien. 1726 ging sie nach London an Händels Oper, dort kam es zu einer Auseinandersetzung auf offener Bühne mit ihrer Rivalin Cuzzoni. 1730 heiratete sie den Komponisten Hasse. Am 7.7.1731 trifft das Ehepaar in Dresden ein, am 13.9. ist ihr erster Auftritt. Bis 8.10. bleiben sie in Dresden, dann folgen Reisen nach Rom, Turin, Venedig und Neapel. 1734 bekommt sie eine feste Anstellung in Dresden, trotzdem reist sie häufig nach Italien. 1764 ist sie zum letzten Mal in Dresden. Ihre Wohnung befand sich 1738 auf dem Altmarkt 7, 1740 auf der Schloßgasse 1, Ecke Wilische Gasse. Ihre Töchter hießen Maria Peppina und Christina, ein Sohn Francesco Maria.

Ihr Operndebüt hatte sie vermutlich im November 1716 im bedeutenden Teatro San Giovanni Grisostomo als Dalinda in Carlo Francesco Pollarolos Ariodante, neben der berühmten Marianna Benti Bulgarelli, die auch in Antonio Lottis Alessandro Severo ihre Partnerin war.1

Daneben trat Faustina an diversen anderen italienischen Bühnen auf, in Modena, Bologna, Reggio, Neapel und Florenz, unter anderem in Werken von Antonio Bononcini, Antonio Lotti, Francesco und Marc’Antonio Gasparini, Giovanni Maria Orlandini und Leonardo Vinci.

Im März 1722 gab sie private Konzerte in Rom, und 1723–1724 folgte sie einer Einladung nach München, wo sie in Opern des Hofkomponisten Pietro  Torri auftrat, unter anderem in dessen Griselda, neben Bernacchi und Filippo Balatri.

Dass sie zu dieser Zeit bereits einen ersten Gipfel des Ruhmes erreicht hatte, zeigt die Tatsache, dass man ihr 1724 in Florenz drei Medaillen widmete, was etwa zwanzig Jahre zuvor auch schon Vittoria Tarquini erlebt hatte. In Anspielung an den antiken Mythos vom bestrickenden Gesang der Sirenen wurde die Bordoni auf einer dieser Medaillen als „la nuova sirena“ bezeichnet.

Von Sommer 1725 bis Frühling 1726 war sie in Wien und sang zum Geburtstag der Kaiserin die Titelrolle in Antonio  Caldaras Semiramide in Ascalona, und in Opern von Johann Joseph  Fux. Ihr eilte bereits ein sagenhafter Ruf voraus und Kaiser Karl VI. soll sie laut Mattheson als „dieses große Weltwunder“ bezeichnet und ihr angeblich die horrende Summe von 15 000 Gulden gezahlt haben.

1726 ging sie für ein Honorar von 3000 Pfund im Jahr nach London. Ihr Debüt am King’s Theatre hatte sie am 5. Mai als Rossane in Georg Friedrich Händels Oper „Alessandro“, neben dem berühmten Altkastraten Senesino und Francesca Cuzzoni, die beide bereits Lieblinge des englischen Publikums waren. Da Faustina Bordoni als Sängerin zu bedeutend und bereits ein zu großer Star war, um sie nur als seconda donna einzusetzen, schrieb Händel in seinen neuen Opern bis 1728 jeweils zwei gleichwertige Primadonnen-Rollen für die Cuzzoni und für die Bordoni – die im Übrigen sowohl stimmlich als auch vom Gesangsstil sehr verschieden waren. Faustina Bordoni sang 1727 die Partien der Alcestis in Admeto und der Pulcheria in Riccardo Primo, und 1728 die Emira in Siroe und die Elisa in Tolomeo (1728). Sie trat außerdem in einer Wiederaufnahme seines Radamisto auf. Händel soll nach eigenen Aussagen gerne mit ihr zusammengearbeitet haben.

Außerdem sang sie in den Opern Lucio Vero und Teuzzone von Attilio Ariosti, sowie in Giovanni Bononcinis Astianatte

Nach dem finanziellen Zusammenbruch der Royal Academy of Music kehrte Faustina nach Italien zurück und sang in Venedig, Parma, Turin, Mailand und in München.
Dabei war Senesino noch einige Male ihr Bühnenpartner, so in Venedig im Teatro San Cassiano in Geminiano Giacomellis Oper Gianguir und in Orlandinis Adelaide; und auch in Turin in Siroe von Andrea Stefano Fiorè (UA: 26. Dezember 1729)und in Nicola Porporas Tamerlano. Einer dieser Auftritte wurde von dem Künstler Anton Maria Zanetti in einer Karikatur festgehalten.

Besonders erwähnenswert sind auch Bordonis Auftritte als Primadonna neben dem berühmten Sopranisten Carlo Broschi genannt „Farinelli“, im Frühling 1729 in Parma in Giacomellis Lucio Papirio dittatore und in Turin im Karneval 1731, in Porporas Poro und in der Oper Ezio von Riccardo Broschi (Farinellis Bruder).

1730 kam es zu einer entscheidenden Begegnung im Leben von Faustina Bordoni, als sie im venezianischen Teatro San Samuele die Titelrolle in der Oper Dalisa (UA: Mai 1730) des deutschen Komponisten Johann Adolph Hasse sang, einem der bedeutendsten Protagonisten eines neuen, aus Neapel importierten, „galanten“ Rokokostils in der Musik. Es blieb nicht nur bei einer Zusammenarbeit und die beiden heirateten am 20. Juli desselben Jahres in Venedig – heimlich, weil die Braut bereits schwanger war. Die beiden hatten drei Kinder: Maria Gioseffa (genannt Peppina; 1730–1811), Maria Cristina (1733–1807) und Francesco Maria (1735/36–1795).

Mit Hasse zusammen ging sie 1731 zum ersten Mal an die sächsische Hofoper in Dresden, wo sie in seiner Cleofide (UA: 13. September 1731) große Erfolge feierte.Wahrscheinlich saß im Publikum auch Johann Sebastian Bach, der nur einen Tag nach der Premiere ein Konzert an der Silbermann-Orgel der Dresdner Sophienkirche spielte, wo die Bordoni ihn wohl gehört haben muss, denn alle Hofmusiker und Virtuosen waren anwesend.

Ab 1734 war das Ehepaar Hasse dauerhaft in Dresden engagiert, wofür sie zusammen die enorme Summe von 6000 Reichstalern im Jahr erhielten. Bis 1751 sang die Bordoni die weibliche Hauptrolle in 23 Opern ihres Mannes, sowie in Oratorien und Konzerten.

Das Dresdener Engagement wurde nur einige Male unterbrochen, wenn sie zu Opernauftritten nach Italien reiste, bei denen sie meistens für die Werke ihres Ehemannes eintrat. Beispielsweise sang sie 1735 in Pesaro die Vitellia in Hasses Vertonung von La clemenza di Tito (UA: 24. September 1735), unter anderem neben Giovanni Carestini und dem Tenor Angelo Amorevoli.
1738–1739 reiste sie zu Opernauftritten in ihre Heimatstadt Venedig und sang am San Giovanni Grisostomo die Partie der Aristea in Pergolesis L‘ olimpiade und die Titelrolle in der Uraufführung von Hasses Viriate (24. Januar 1739). Bei dieser Gelegenheit hörte sie 1739 der französische Reisende Charles de Brosses, der allerdings bereits erste Anzeichen eines stimmlichen Verfalls registrierte: „Die Faustina singt im großen Stil und mit charmanter Leichtigkeit, aber ihre Stimme ist nicht mehr jung.“ („…la Faustina chante d’un gran goût et d’un légèreté charmante, mais ce n’est pas plus une voix neuve“).

Friedrich der Große dagegen war noch 1742 von (französ.) „la Faustine“ entzückt, als er sie während eines Besuchs am Dresdner Hof in Hasses Lucio Papirio dittatore hörte, in der Rolle der Papiria.

Bis 1747 war sie als Primadonna der Dresdner Hofoper unumstritten.

1751 in Dresden nahm sie ihren Abschied von der Bühne, in Hasses Oper Ciro riconosciuto und in seinem Oratorium I Pellegrini,

Etwa 1773 siedelte die Familie Hasse nach Venedig über.

Dort starb Faustina Bordoni im Alter von 84 Jahren am 4. November 1781. Sie wurde in der Kirche San Marcuola beigesetzt.

 

Fanny Lewald

Fanny Lewald war Erzählerin und Romanschriftstellerin, Frauenrechtlerin und Kämpferin für die Emanzipation der Juden. Die Tochter eines jüdischen Kaufmanns, im 17. Lebensjahr zum Christentum übergetreten, um einen Kandidaten der Theologie, den sie liebte, heiraten zu können, bereute später diesen Schritt und entsagte ihrem Geliebten. 1844 und 1848 besuchte sie Dresden, bis 1877 fanden häufige Besuche als Gast der „Montagsgesellschaft“ statt (s. Marie Stritt). 1854 heiratete sie Adolf Stahr, sie unternahmen gemeinsame Reisen, nach seinem Tod lebte sie in Berlin. Am 9. Juli 1889 zog sie nach Dresden und wohnte im Hotel „Bellevue“.

Lewald forderte das uneingeschränkte Recht der Frauen auf Bildung und auf gewerbliche Arbeit ebenso, wie sie sich gegen die Zwangsverheiratung junger Frauen einsetzte (sie selbst hatte sich in ihrer Jugend erfolgreich der Verheiratung mit einem ungeliebten Mann widersetzt). Auch gegen das Scheidungsverbot opponierte sie und sprach sich in ihrem dritten Roman Eine Lebensfrage für die Erleichterung der Ehescheidung aus. Soziale Fragen beschäftigten sie immer wieder, so in Der dritte Stand (1845) oder Die Lage der weiblichen Dienstboten (1843). Aber auch Erzählungen und Reisebilder gehörten zum Repertoire der Schriftstellerin, die oft auf Reisen war. Die Ereignisse von 1848 begleitete sie publizistisch und setzte den Revolutionen in Paris, Berlin und Frankfurt in ihren zweibändigen Erinnerungen aus dem Jahr 1848 (1850) ein Denkmal. Lewald analysierte die Konventionen und Traditionen ihrer Zeit, sparte aber auch nicht an selbstkritischen Äußerungen gegen sich und das weibliche Geschlecht.1

Die Fanny-Lewald-Straße in Kleinzschachwitz wurde ihr zu Ehren benannt.

Hinweis: Leider liegen uns zu dieser Person aktuell nur wenige Quellen vor und nicht alle Informationen sind belegbar oder prüfbar. Wir möchten sie, ihr Wirken und ihre Leistung dennoch, entsprechend der Idee dieser Datenbank, sichtbar machen. Wenn Sie weitergehende Informationen besitzen, wenden Sie sich bitte über das untenstehende Kontaktformular an uns. Danke!

 

Adele Osterloh

Adele Osterloh (geb. Günther) war eine deutsche Dichterin.1 Sie war die Tochter des Dresdner Bankiers Franz Günther. Nach einem Internatsaufenthalt in Genf und einer Italienreise heiratete sie den Frauenarzt Paul Osterloh. Adele Osterloh schrieb Romane und Novellen.2 Seit 1905 war sie stellvertretende Vorsitzende der „Literarischen Gesellschaft e.V. Dresden“.3 Sie wohnte auf der Wiener Str. 8.4 Adele Osterloh übersetzte die Dissertation Anna Maria von Schurmanns „Darf eine christliche Frau studieren?“ aus dem Lateinischen.5

Die Schriftstellerin hatte die drei Töchter Edith, Paula und Ada (Adele). Ihre Tochter Edith heiratete Gottfried Benn. Die Journalistin Nele Benn war ihre Enkelin.6

Nach dem Tod ihres Ehemannes zog die Arztwitwe um 1920 in die Dresdner Elisenstraße 4.7

Die Beerdigung der Dichterin fand am 10. Januar 1946 auf dem Johannisfriedhof (Dresden) statt.8

Ingeborg Geißler

Ingeborg Geißler war eine deutsche Gebrauchsgrafikerin und Kunsthandwerkerin¹. Das von ihr gestaltete Symbol der christlichen Friedensbewegung „Schwerter zu Pflugscharen“ wurde zum Erkennungszeichen der christlichen DDR-Opposition.

Leben

Ingeborg Geißler wuchs in ihrer Geburtsstadt Dresden auf. Nach dem Abitur machte sie eine Ausbildung zur Positivretuscheurin. Im Anschluss studierte sie 1962 bis 1965 Gebrauchsgrafik an der Fachschule für angewandte Kunst Heiligendamm. Zurück in Dresden, fand sie Anstellung bei einer Werbeagentur und arbeitete auch als freischaffende Grafikdesignerin.2

Seit November 1975 war sie Mitglied im Verband Bildender Künstler in der Sektion Gebrauchsgrafik, von 1989 bis 1998 im Bund Deutscher Grafikdesigner und ab 1996 im Sächsischen Künstlerbund e.V.3

Im Jahr 2020 verstarb Ingeborg Geißler in Dresden. Ihr umfangreicher persönlicher und künstlerischer Nachlass wurde von den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (Museum für Sächsische Volkskunst und Kunstgewerbemuseum) und dem Frauen*stadtarchiv Dresden übernommen.4

Werk und Wirken

Zum vielfältigen Werk der Gebrauchsgrafikerin gehören Signets, Wappen, Briefpapier, Lehrtafeln und -karten, Kinderspiele, Kalender, Verpackungen, Prospekte, Plakate und Postkarten. Des Weiteren entwarf und fertigte sie saisonale Dekorationen wie Weihnachtsornamente und filigran gestaltete Ostereier. Diese mit Faden umwickelten Ostereier erfreuten sich in Dresden bei Ausstellungen im Stadtmuseum oder der Ausstellungsreihe Ostern im Jägerhof des Museums für Sächsische Volkskunst der SKD großer Beliebtheit.5

Wichtige Beiträge leistete Ingeborg Geißler für die christliche Friedensbewegung der DDR. Sie gestaltete zahlreiche pazifistische Plakate und Postkarten. Außerdem schuf sie 1980 mit dem Symbol der Friedensbewegung „Schwerter zu Pflugscharen“ ein bis heute bekanntes Identifikationszeichen für deren Mitstreiter. Das Markenzeichen als Aufnäher erschien zunächst auf einem textilen Lesezeichen, das als Einladung zum Gottesdienst der evangelischen Jugendgruppe verwendet wurde. Gedruckt als „Textilveredelung“ entging es der Zensur, da die staatliche Druckgenehmigung entfiel.6 Die Idee, die Bronzeplastik Schwerter zu Pflugscharen des Bildhauers Jewgeni Wutschetitsch zu verwenden, stammte vom damaligen Landesjugendpfarrer Sachsens, Harald Bretschneider.7