Der Lebensweg religiöser Frauen (Nonnen und Beginen) nach der Einführung der Reformation (nach 1539 für Leipzig und Dresden).
Die Historikerin Antje J. Gornig untersuchte in ihrer Promotion geistliche Frauengemeinschaften in Leipzig, zu denen es trotz guter und bereits edierter Quellenlage keine größere wissenschaftliche Publikation oder Forschung gibt.
Die Lebenswelten religiöser Frauen in Spätmittelalter und Früher Neuzeit erscheinen den heutigen Menschen unvorstellbar weit weg. Insbesondere im Mutterland der Reformation, in Sachsen, scheint es diese kaum gegeben zu haben. Das liegt einmal an der nahezu restlos, auch materiell beseitigten Erinnerung an die altgläubige Zeit und der Ausrichtung der Perspektive auf die vorreformatorische Epoche nach dem evangelisch-lutherischen Narrativ der Verbesserung der Gesellschaft durch Luthers Wirken und Nachwirken. Eben im 500. Jubeljahr der Reformation wird dieses wieder deutlich. Zudem ist das Thema in Sachsen bisher noch wenig erforscht.
Anhand ausgewählter Schriftzeugnisse aus der Leipziger Stadtgeschichte sollen im Vortrag von Antje J. Gornig Einblicke in die Lebenswelten spätmittelalterlicher Stadtbewohnerinnen, insbesondere geistlicher Frauen, Nonnen und Beginen, und Ausblick auf die durch die lutherische Reformation bewirkten Veränderungen für diese geboten werden.
Abbildung: Beginentracht, in: Jost Amman, Konrad Lautenbach: Frauentrachtenbuch, 1586, Blatt 118.
Referentin: Die Historikerin Dr. des. Antje J. Gornig ist seit Juni 2016 Referentin für Hochschulentwicklungsplanung an der Universität Potsdam.
Datum: Donnerstag, 16. März 2017
Ort: Stadtarchiv Dresden, Elisbath-Boer-Straße 1, 01099 Dresden
Flyer zum Vortrag (PDF)