„Rückkehr an den Herd? Frauen in der Ex-DDR“ (1991, 25 min)

Arbeit bedeutete in der DDR mehr als Einkommen – sie war Teil von Identität, sozialem Wert und Selbstverständnis. Frauen galten als ökonomisch eigenständig, abgesichert durch ein System, das Kinderbetreuung, Erwerbstätigkeit und Gleichstellung miteinander verband.
Mit der „Wende“ zerfiel dieses Fundament abrupt. Was zuvor als selbstverständlich galt, verlor von einem Tag auf den anderen seinen Wert. Vorwiegend männliche Arbeitgeber bevorzugten „männliche Bewerber“, alleinerziehende Frauen gerieten in existentielle Abhängigkeit. Kitas schlossen, Einkommen sanken, Selbstbestimmung wich Ohnmacht.
Der Kurzfilm von Sabine Huth (1991, OPAL Film im Auftrag von RIAS-TV) legt diesen Bruch offen – ungeschönt, eindringlich und ohne Pathos. Er zeigt Frauen zwischen Anpassung und Widerstand, zwischen dem Versprechen des Sozialismus und den Härten der neuen Marktwirtschaft.
Ein filmisches Dokument über den Verlust von Gleichstellung, über Verletzbarkeit und Stärke – und über Fragen, die bis heute nicht verstummt sind.
Am Mittwoch dem 12.11. zeigen wir in der Rösslstube einen Kurzfilm mit dem Titel: Rückkehr an den Herd? Frauen in der Ex-DDR
Im Anschluss laden wir euch dazu ein, mit uns über die damaligen Schwierigkeiten für Frauen aus der EX-DDR zu reden, Parallelen und Unterschiede zu der heutigen Zeit zu diskutieren und einen entspannten Austausch zu kreieren.