Frieda Gansauge

Frieda Gansauge, geb. Haubold (29. März 1887 – 29. September 1958) war eine deutscher Antifaschistin und Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus.

Mit 14 Jahren wurde sie Dienstmädchen und lief mit 16 davon, arbeitete als Feinplätterin mit einem 16-Stunden-Arbeitstag, heiratete, bekam vier Kinder und arbeitete trotzdem weiter. 1917 trat sie der SPD, 1918 der USPD und 1920 der KPD bei. Von 1929 bis 1933 war sie Abgeordnete der KPD im Dresdner Stadtparlament. In ihren Reden trat sie für die Rechte und Unterstützung der Schwachen ein. Frieda Gansauge forderte Subvention der Schulspeisung und bessere Heizung in den Schulen, sie verlangte Kindergärten zu annehmbaren Bedingungen und wandte sich gegen die Schließung von Mütterberatungsstellen. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten lebte sie von März bis September 1933 illegal. In dieser Zeit wurde ihre Wohnung Am Anger 10 von der SA verwüstet, ihr Sohn Helmut ins KZ Hohnstein verschleppt. Er starb 1934 an den Folgen der Mißhandlungen. Im September wurde sie selbst verhaftet, erkrankte schwer und wurde 1934 unter strenger Polizeiaufsicht entlassen. Sofort nahm sie Verbindung auf zur Widerstandsgruppe Anni Sindermann, zu ihren Genossinnen Erna Rentsch und Hilde Lehmann, mit denen sie bis zur 2. Verhaftung 1944 zusammenwirkte. Im Mai 1945 arbeitete sie zusammen mit Elsa Fenske im Sozialwesen der Stadt. 1948 beauftragte sie der Landesvorstand der SED mit einer Arbeit in der Abteilung Arbeit und Sozialfürsorge. Sie wurde jedoch so krank, daß sie diese Arbeit bald wieder aufgeben mußte. Sie war danach als Schöffin beim Kreisgericht, im Wohnbezirksausschuß der Nationalen Front und im DFD tätig.

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Friderike Wilhelmine Hartwig

Friederike Wilhelmine Hartwig war Sängerin (heroisches Fach). Die Tochter eines Schauspielerehepaares debütierte mit 14 Jahren und heiratete mit 16. Sie gehörte der Schuchschen, dann der Secondaschen Gesellschaft an, spielte in Rostock, Schwerin, Bremen, Hannover und 1796 in Dresden. Sie war die Johanna in der Uraufführung von Schillers „Jungfrau von Orleans“ am 11.9.1801. 1814 wurde sie am neugegründeten Staatstheater engagiert und von Vitzthum an die Deutsche Oper des Hoftheaters übernommen.1

Franziska Henriette Friedrica von Flemming

Franziska Henrietta Friederica von Flemming (* 25. August 1711 in Hermsdorf; † 1790 ) war eine Gräfin und Hofdame am sächsischen Hof des Kurfürsten August dem Starken in Dresden.

Sie war die Tochter des königlich-polnischen und kurfürstlich-sächsischen Kammerherrn, Graf Adam Friedrich von Flemming (1687–1744), der 1699 das Rittergut Hermsdorf bei Dresden gekauft hatte und dessen Ehefrau Katharina von Ahlefeld (1690–1721). Sie hatte noch acht Geschwister, zwei Brüder und sechs Schwestern. Der sächsische, später brandenburgische Heerführer, Generalfeldmarschall und Gouverneur von Berlin, Heino Heinrich von Flemming (1632–1706) war ihr Großvater.

1728 hatte sie eine erste Begegnung mit dem preußischen Kronprinzen Friedrich (1712–1786), sie schenkte ihm seine erste Flöte. Auch später fand Friedrich der Große Gefallen an ihr, als dieser im Siebenjährigen Krieg (1756–1763) für einige Wochen im Schloss Lockwitz sein Hauptquartier einrichtete. Zu diesem Zeitpunkt war Francisca von Flemming allerdings längst mit dem königlich-polnischen und kursächsischen Hofrat, Freiherr Gallus Maximilian von Racknitz verheiratet, den sie am 20. Juli 1735 ehelichte. Danach lebte sie meist auf dem Rittergut in Lockwitz. Der Freimaurer und kursächsische Hofmarschall Joseph Friedrich von Racknitz (1744–1818) war ihr Sohn.1

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Felicita Sartori-Hoffmann

Felicita Sartori-Hoffmann war Meisterschülerin Rosalba Carrieras, sie porträtierte den Komponisten Hasse. 1741 kam sie als Hofmalerin nach Dresden. Ihr Bruder, der Abbé Sartorius, wurde von Rosalba Carriera porträtiert. Bei ihrer Heirat mit dem viel älteren sächsischen Hofrat Hoffmann erregte der Abbé wegen seiner Protesthaltung das Missfallen der Dresdner.

Sartori wurde in Pordenone als Tochter eines Notars geboren. Ihr Onkel war Antonio dall’Agata, ein Kupferstecher in Gorizia, und er war ihr erster Lehrer. Er war es auch, der ihr vermittelte, in das Atelier von Rosalba Carriera einzutreten, und sie zog um 1728 nach Venedig. Carriera befand sich auf dem Höhepunkt ihrer Popularität, und es wird angenommen, dass Sartori zusammen mit ihren Schwestern Kopien ihrer Werke zum Verkauf anbot. Sartori blieb ihrem Lehrer treu, aber um 1741 wurde sie von Franz Joseph von Hoffmann, dem Rat Augusts III. nach Dresden eingeladen. Im folgenden Jahr heiratete sie ihn. Er starb 1749, und es ist unklar, wo sie sich danach aufhielt. Einige behaupten, sie habe wieder geheiratet und sei nach Bamberg gezogen, während andere behaupten, sie sei 1753 noch in Dreden gewesen und dort 1760 gestorben. Die überlieferten Werke, die von ihr stammen, sind offenbar allesamt Miniaturen, meist nach bekannten Werken von Carriera; es ist auch überliefert, dass sie einige Kopien in Öl anfertigte. Ein früher Biograph merkt an, dass sie Pastellmalerei lernte, bevor sie sich auf Miniaturen spezialisierte, und das Ausmaß ihrer Arbeit in diesem Medium ist unklar, obwohl es wahrscheinlich ist, dass einige der erhaltenen Kopien in Pastell von Carrieras Werken von ihr stammen könnten. In Dresden sind etwa 19 Miniaturen erhalten, die alle aus ihrer Zeit in dieser Stadt stammen.[1] Ein Porträt Sartoris von ihrem Lehrer befindet sich in den Uffizien.1

Faustina Bordoni Hasse

Faustina Hasse-Bordoni, genannt La nuova sirena, Tochter des Paolo Bordoni, war eine italienische Opernsängerin (Mezzosopran) und Musikkritikerin.1

Ihren erster Auftritt hatte sie mit 19 Jahren. Es folgten Engagements in Florenz, Venedig, Bologna, München und Wien. 1726 ging sie nach London an Händels Oper, dort kam es zu einer Auseinandersetzung auf offener Bühne mit ihrer Rivalin Cuzzoni. 1730 heiratete sie den Komponisten Hasse. Am 7.7.1731 trifft das Ehepaar in Dresden ein, am 13.9. ist ihr erster Auftritt. Bis 8.10. bleiben sie in Dresden, dann folgen Reisen nach Rom, Turin, Venedig und Neapel. 1734 bekommt sie eine feste Anstellung in Dresden, trotzdem reist sie häufig nach Italien. 1764 ist sie zum letzten Mal in Dresden. Ihre Wohnung befand sich 1738 auf dem Altmarkt 7, 1740 auf der Schloßgasse 1, Ecke Wilische Gasse. Ihre Töchter hießen Maria Peppina und Christina, ein Sohn Francesco Maria.

Ihr Operndebüt hatte sie vermutlich im November 1716 im bedeutenden Teatro San Giovanni Grisostomo als Dalinda in Carlo Francesco Pollarolos Ariodante, neben der berühmten Marianna Benti Bulgarelli, die auch in Antonio Lottis Alessandro Severo ihre Partnerin war.1

Daneben trat Faustina an diversen anderen italienischen Bühnen auf, in Modena, Bologna, Reggio, Neapel und Florenz, unter anderem in Werken von Antonio Bononcini, Antonio Lotti, Francesco und Marc’Antonio Gasparini, Giovanni Maria Orlandini und Leonardo Vinci.

Im März 1722 gab sie private Konzerte in Rom, und 1723–1724 folgte sie einer Einladung nach München, wo sie in Opern des Hofkomponisten Pietro  Torri auftrat, unter anderem in dessen Griselda, neben Bernacchi und Filippo Balatri.

Dass sie zu dieser Zeit bereits einen ersten Gipfel des Ruhmes erreicht hatte, zeigt die Tatsache, dass man ihr 1724 in Florenz drei Medaillen widmete, was etwa zwanzig Jahre zuvor auch schon Vittoria Tarquini erlebt hatte. In Anspielung an den antiken Mythos vom bestrickenden Gesang der Sirenen wurde die Bordoni auf einer dieser Medaillen als „la nuova sirena“ bezeichnet.

Von Sommer 1725 bis Frühling 1726 war sie in Wien und sang zum Geburtstag der Kaiserin die Titelrolle in Antonio  Caldaras Semiramide in Ascalona, und in Opern von Johann Joseph  Fux. Ihr eilte bereits ein sagenhafter Ruf voraus und Kaiser Karl VI. soll sie laut Mattheson als „dieses große Weltwunder“ bezeichnet und ihr angeblich die horrende Summe von 15 000 Gulden gezahlt haben.

1726 ging sie für ein Honorar von 3000 Pfund im Jahr nach London. Ihr Debüt am King’s Theatre hatte sie am 5. Mai als Rossane in Georg Friedrich Händels Oper „Alessandro“, neben dem berühmten Altkastraten Senesino und Francesca Cuzzoni, die beide bereits Lieblinge des englischen Publikums waren. Da Faustina Bordoni als Sängerin zu bedeutend und bereits ein zu großer Star war, um sie nur als seconda donna einzusetzen, schrieb Händel in seinen neuen Opern bis 1728 jeweils zwei gleichwertige Primadonnen-Rollen für die Cuzzoni und für die Bordoni – die im Übrigen sowohl stimmlich als auch vom Gesangsstil sehr verschieden waren. Faustina Bordoni sang 1727 die Partien der Alcestis in Admeto und der Pulcheria in Riccardo Primo, und 1728 die Emira in Siroe und die Elisa in Tolomeo (1728). Sie trat außerdem in einer Wiederaufnahme seines Radamisto auf. Händel soll nach eigenen Aussagen gerne mit ihr zusammengearbeitet haben.

Außerdem sang sie in den Opern Lucio Vero und Teuzzone von Attilio Ariosti, sowie in Giovanni Bononcinis Astianatte

Nach dem finanziellen Zusammenbruch der Royal Academy of Music kehrte Faustina nach Italien zurück und sang in Venedig, Parma, Turin, Mailand und in München.
Dabei war Senesino noch einige Male ihr Bühnenpartner, so in Venedig im Teatro San Cassiano in Geminiano Giacomellis Oper Gianguir und in Orlandinis Adelaide; und auch in Turin in Siroe von Andrea Stefano Fiorè (UA: 26. Dezember 1729)und in Nicola Porporas Tamerlano. Einer dieser Auftritte wurde von dem Künstler Anton Maria Zanetti in einer Karikatur festgehalten.

Besonders erwähnenswert sind auch Bordonis Auftritte als Primadonna neben dem berühmten Sopranisten Carlo Broschi genannt „Farinelli“, im Frühling 1729 in Parma in Giacomellis Lucio Papirio dittatore und in Turin im Karneval 1731, in Porporas Poro und in der Oper Ezio von Riccardo Broschi (Farinellis Bruder).

1730 kam es zu einer entscheidenden Begegnung im Leben von Faustina Bordoni, als sie im venezianischen Teatro San Samuele die Titelrolle in der Oper Dalisa (UA: Mai 1730) des deutschen Komponisten Johann Adolph Hasse sang, einem der bedeutendsten Protagonisten eines neuen, aus Neapel importierten, „galanten“ Rokokostils in der Musik. Es blieb nicht nur bei einer Zusammenarbeit und die beiden heirateten am 20. Juli desselben Jahres in Venedig – heimlich, weil die Braut bereits schwanger war. Die beiden hatten drei Kinder: Maria Gioseffa (genannt Peppina; 1730–1811), Maria Cristina (1733–1807) und Francesco Maria (1735/36–1795).

Mit Hasse zusammen ging sie 1731 zum ersten Mal an die sächsische Hofoper in Dresden, wo sie in seiner Cleofide (UA: 13. September 1731) große Erfolge feierte.Wahrscheinlich saß im Publikum auch Johann Sebastian Bach, der nur einen Tag nach der Premiere ein Konzert an der Silbermann-Orgel der Dresdner Sophienkirche spielte, wo die Bordoni ihn wohl gehört haben muss, denn alle Hofmusiker und Virtuosen waren anwesend.

Ab 1734 war das Ehepaar Hasse dauerhaft in Dresden engagiert, wofür sie zusammen die enorme Summe von 6000 Reichstalern im Jahr erhielten. Bis 1751 sang die Bordoni die weibliche Hauptrolle in 23 Opern ihres Mannes, sowie in Oratorien und Konzerten.

Das Dresdener Engagement wurde nur einige Male unterbrochen, wenn sie zu Opernauftritten nach Italien reiste, bei denen sie meistens für die Werke ihres Ehemannes eintrat. Beispielsweise sang sie 1735 in Pesaro die Vitellia in Hasses Vertonung von La clemenza di Tito (UA: 24. September 1735), unter anderem neben Giovanni Carestini und dem Tenor Angelo Amorevoli.
1738–1739 reiste sie zu Opernauftritten in ihre Heimatstadt Venedig und sang am San Giovanni Grisostomo die Partie der Aristea in Pergolesis L‘ olimpiade und die Titelrolle in der Uraufführung von Hasses Viriate (24. Januar 1739). Bei dieser Gelegenheit hörte sie 1739 der französische Reisende Charles de Brosses, der allerdings bereits erste Anzeichen eines stimmlichen Verfalls registrierte: „Die Faustina singt im großen Stil und mit charmanter Leichtigkeit, aber ihre Stimme ist nicht mehr jung.“ („…la Faustina chante d’un gran goût et d’un légèreté charmante, mais ce n’est pas plus une voix neuve“).

Friedrich der Große dagegen war noch 1742 von (französ.) „la Faustine“ entzückt, als er sie während eines Besuchs am Dresdner Hof in Hasses Lucio Papirio dittatore hörte, in der Rolle der Papiria.

Bis 1747 war sie als Primadonna der Dresdner Hofoper unumstritten.

1751 in Dresden nahm sie ihren Abschied von der Bühne, in Hasses Oper Ciro riconosciuto und in seinem Oratorium I Pellegrini,

Etwa 1773 siedelte die Familie Hasse nach Venedig über.

Dort starb Faustina Bordoni im Alter von 84 Jahren am 4. November 1781. Sie wurde in der Kirche San Marcuola beigesetzt.

 

Fanny Hirsch

Fanny Hirsch, geb. Schneck, wurde am 17. September 1901 in Dresden geboren. Sie war verheiratet mit dem Dresdner Kaufmann Albert Hirsch. Ihr Sohn Manfred kam am 10. November 1929 in Dresden zur Welt. Im November 1938 wurde Albert Hirsch verhaftet und in das Konzentrationslager Buchenwald deportiert und im Frühjahr 1938 wieder entlassen. Familie Hirsch wurde gezwungen, in das sogenannte Judenhaus in der Sporergasse 2 zu ziehen. In den Goehlewerken der Zeiss Ikon AG musste er mit seiner Frau Zwangsarbeit verrichten. Am 23./24. November 1942 wurde die Familie in das „Judenlager Hellerberg“ deportiert. Am Abend des 3. März 1943, kam dieser Transport nach 24-stündiger Fahrt ohne Essen und Trinken in Auschwitz-Birkenau an, wo Fanny und Manfred Hirsch vermutlich sofort nach ihrer Ankunft ermordet wurden. Der Stolperstein von Fanny Hirsch befindet sich in der Rietschelstraße 28 in Dresden.

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